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Kreta Mai 1941

ΚΡΗΤΗΣ 41

Crete May 1941

England unter Druck

Östliches Mittelmeer

Wie bereit mehrfach angesprochen war England nicht nur durch den Griechenlandfeldzug, sonder auch durch Rommels Vorstoß in Nordafrika mächtig unter Druck geraten, strategischen Einfluss im östlichen Mittelmeerraum einzubüßen. Darüber hinaus gab es die Probleme im Irak und mit dem Verhalten der französischen Regierung zu den Ansprüchen der unter französischer Regierung stehenden Gebiete des Libanon und Syrien.

Für Churchill war das Standbein in Europa mit Griechenland sehr wichtig und er sah auch die Problematik bei einem Verlust von Griechenland und Kreta. Er vertraute dabei zunächst ganz auf die Arbeit von General Wavell, Commander-in-Chief, Middle East, 1939-1941. General 1940. Knight Grand Cross of Bath (GCB) created 1941.

Durch den Angriff Italiens auf Griechenland und der anstehenden Kampagne gegen die italienischen Verbände in der Cyrenaika musste Wavell auf Anweisung Churchills  Kreta für eine Flotten- und Luftwaffenstützpunkt ausbauen. Dies bedeutete für Ihn, dass Kräfte aus dem Raum Kairo zur Verteidigungszwecken nach Kreta abzugeben waren. Hier musste ein kompletter Aufbau erfolgen, da die Griechen Kreta bisher nicht die ausreichende Hilfe angedeihen ließen. In der langen Liste von Wavell´s der Prioritäten kam Kreta erst zum Schluss. Es gelang dennoch eine mobile Flottenstützpunktsverteidigungsorganisation (M.N.B.D.O.) von England nach Kreta abzuziehen und auch die Stützpunkte Maleme, Suda Bay, Rethymnon –airfield- und Heraklion –airfield- wurden begonnen auszurüsten. Wavell tat dies aber mit sehr geringen Mitteln, denn er hatte inzwischen das Problem, dass er nun zwei Kriegsschauplätze mit Truppen bedienen musste. Durch den Griechlandeinsatz war er gezwungen worden, die von England abgezogenen und nach Kairo in Marsch gesetzten neuseeländischen Truppen nicht in Nordafrika einzusetzen, sondern in Griechenland. Dadurch standen ihm aber keine frischen Kräfte mehr zu Verfügung, die er vor El Agheila einsetzen konnte, wo Rommel mit dem neu gegründeten Afrikakorps zum Gegenangriff blies. Jede Kanone, Panzer und Mann die für den neuen Kriegsschauplatz Griechenland abgezogen wurde fehlte ihm verständlicherweise in Nordafrika.[1] Kreta war erstmals kein Kriegsnaher Kampfplatz. Durch die herben Niederlagen des ANZAC Korps auf griechischen Boden und dem Zusammenbruch der griechischen Armee mit deren Kapitulation, konnte die Zuversicht nicht aufrecht erhalten werden, Griechenland weiter zu verteidigen. Ja selbst die neue griechische Regierung wünschte nun, das die ANZAC Truppen nicht weiter in Griechenland verbleiben sollten. Somit begann die Evakuierung aller Truppen und deren Stationierung auf Kreta. Mit einem Schlag wurde offensichtlich, wo Wavell in Kraft seines Amtes die Zügel schleifen ließ.

Churchill sagte später, dass den Vorbereitungen des Middle East Command´s für die Verteidigung von Kreta der Plan und Elan fehlten. Jedes Maß an der Planung, jedem Betrag von Elan hätte nicht die Männer ersetzen können, die woanders trainierten oder kämpften, oder die Waffen, der Transport und die Ausrüstung, weil die Strukturen auf Kreta nicht existierten. Die Verantwortung für die fehlerhafte Studie über das Problem und für die schwache Ausführung der Vorgaben, so sagte Churchill, muss sowohl von Kairo als auch Whitehall getragen werden.[2] Dabei war Whitehall eigentlich weniger Schuld an der Lage beizumessen, denn in Kairo hatte man im riesigen Ansturm von Ereignissen keine Zeit, um ihm die sorgfältige und detaillierte Aufmerksamkeit und Spiegelung zu geben, die es brauchte.

So war das M.N.B.D.O. nach einer langen, umständlichen Überführung aus dem Vereinigten Königreich erst am 21.4.41 in Sues angekommen. Sein Kommandant, Generalmajor E. C. Weston, war vorausgeflogen um noch zu retten was möglich war.

Prime Minister to A. P. Wavell         28th April, 1941
It seems clear from our information that a heavy airborne attack by German troops and bombers will soon be made on Crete. Let me know what forces you have in the island and what your plans are. It ought to be a fine opportunity for killing the parachute troops. The island must be stubbornly defended.
 
Wavell gab Churchill zurück:
Crete had been warned on 18th April of the possibility of airborne attack. The permanent garrison-three infantry battalions, two heavy and three light A.A. batteries and coast defence artillery- had now , been augmented by at least 30.000 of all ranks evacuated from Greece; these were being organised to defend Suda Bay, Canea, Retimo and Heraklion; their morale was said to be good. The Mobile Naval Base Defence Organisation was due to reach the island during the first fortnight in May.

Der 30.4 war für Wavell eigentlich eine Tragödie, denn er musste seinen bereits mit Weston gefassten Beschluss zur Ernennung über das Kommandos aller Truppen auf Kreta rückgängig machen und Freyberg auf Anordnung von Churchill einsetzen.[3] Wavell legte den Beschluss des G.H.Q. vor. Das C.I.G.S. zweifelte Weston´s Fähigkeiten zur Amtsausführung an und setzte Freyberg ein. Damit war zunächst die Situation und Führung der Verteidigung Kretas zementiert. Während Wavell nach Kairo zurück flog und ein Treffen mit dem C-in-C Med Admiral Cunnigham hatte, schrieb Freyberg an Wavell ein Telegramm am 1.5.41:

Forces at my disposal are totally inadequate to meet attack envisaged. Unless fighter aircraft are greatly increased and naval forces made available to deal with seaborne attack. I cannot hope to hold out with land forces alone, which as result of campaign in Greece are now devoid of any artillery, have insufficient tools for digging, very little transport, and inadequate war reserves of equipment and ammunition. Force here can and will fight, but without full support from Navy and Air Force cannot hope to repel invasion. lf for other reasons these cannot be made available at once, urge that question of holding Crete should be reconsidered. I feel that under terms of my charter it is my duty to inform New Zealand Government of situation in which greater part of my division is now placed.

Diese Warnung von Freyberg, der es als seine Pflicht ansah so zu handeln zeigte allen, dass eine kretanische Katastrophe sofort nach dem Abenteuer auf dem griechischen Festland folgen kann. Die Versäumnisse in der Befestigung von Kreta waren zu groß und es gab kein schlüssiges Konzept, was von den Verantwortlichen, auch dem Commander-in-Chief, Middle East, Wavell festen Willens getragen wird.

Denn inzwischen braute sich für Wavell ein weiterer Kriegsschauplatz zusammen, den im Irak und Libanon/Syrien. Im Irak waren Kräfte in der Tat dabei, das englisch freundliche Verhältnis zu Kippen und im Libanon/Syrien saß die französische Vichy Regierung, wo man zur Zeit nicht wusste, ob diese einen Deutschen Zugriff zuließ und diesen sogar unterstützte. Falls in dem Gebiet des Nahe Osten die Deutschen Fuß fassen sollten, wäre das gesamte englische Netzwerk in Gefahr und auch die Ölquellen.

Wavell, als Commanded British troops in Palestine and Transjordan 1937-1938; Lieutenant-General 1938; General Officer Commander-in-Chief Southern Command 1938-1939 kannte nur zu genau die politischen Einstellungen in dieser Region.

De Gaulle weilte Anfang April 41 in Kairo und unterrichtete, dass er gewillt war, französisch Somalialand zu besetzen. Bekannt ist, dass Churchill für die freien Franzosen „Free French“ war und gegen die Vichy Regierung kämpfte. Es gab zwar diplomatische Beziehungen, so ein französisches Konsulat in Palästina und je ein englisches in Syrien und Libanon,  jedoch war England durch seine vielfachen Eingriffe mehr als ein Gegner.

Prime Minister o A. P. Wavell            1st April, 1941
... I hope that on this [French Somaliland] and similar matters you will feel able to give full weight to the views of General de Gaulle to whom His Majesty's Government have given solemn engagements and who has their full backing as leader of the Free French movement.

There are indications that Syria may soon be ripe to come across but for the present it should be allowed to simmer....

A. P. Wavell to Prime Minister           2nd April, 1941
Had already discussed matters with de Gaulle and agreed generally o lines of your telegram, i.e. initial approach will be made by Free French and blockade will be maintained. Details will now be settled. We also agreed on Syria, to maintain propaganda but take no action at present. We will collect French troops into formations as they become available and can be fully equipped.

Was Syrien anbetraf, so war die Information von Wavell eigentlich nicht richtig, denn die dortigen Truppen waren Willens auch gegen die Engländer zu kämpfen, wie es sich später auch zeigte. Auch ein Auftreten deutscher Truppen, sollte zu Gegenmaßnahmen führen. Am 23.4 schrieb Wavell an Dill ohne besondere Dringlichkeit und Anforderung:

"Catroux hat mich im Namen von de Gaulle darum gebeten, freifranzösische Streitkräfte in Palästina statt Ägypten zusammenzuziehen."

Dies führte dann dazu, dass man in London hell wach wurde, man brauchte jetzt zu dieser Zeit keine weiteren Auseinandersetzungen, man muss erst mal Kreta überstehen und Rommel bei Sollum zum Stehen bringen.

C.I.G.S.  to  A. P. Wavell                27.April, 1941
In view of danger of german airborne attack on Syria, Foreign Office are instructing Mr. Havard Beirut ... to warn General Dentz and ask what preparations he is taking to defend Syria. Dentz will probably reply that he will resist but will not ask us for aid. This will however give us the opportunity of offering to help him if Syria will fight.... if Germans land in Syria and French can be induced to resist it would be greatly to our advantage to stigen thern to prevent advance on Palestine or Iraq. Will you say what you could spare to assist Syria in these circumstances to enable a firm offer to. be made to Dentz. Inadvisable under these conditions to employ Free French forces unless asked for.

Diese Einstellung Londons -Foreign Office – war völlig richtig, denn Dentzs antwortet einige Tage später, dass jeder Versuch von den Deutschen, in Syrien einzudringen, den Bedingungen des deutsch-französischen Waffenstillstands von 1940 entgegenspricht.  Er wäre dementsprechend darauf vorbereitet, ihm zu widerstehen, aber er selbst was müsse auch Anweisungen seiner Regierung befolgen.

Am 2.Mai fragte Rashid Ali aus dem Irak bei Hitler zur bewaffneten Unterstützung an und am folgenden Tag wurde die deutsche Botschaft in Paris unterrichtet, eine Erlaubnis bei der französischen Regierung einzuholen, damit Flugzeug und Kriegsmaterial über Syrien zu das Irakergeschickt werden konnte. Admiral Darlan handelte eine vorläufige Vereinbarung mit den Deutschen aus, dass am 5.  und 6.Mai, Kriegsmaterial durch Syrien gehen kann, das unter der Steuerung der italienischen Waffenstillstands Kommission in den Irakgehen kann. Der Luftwaffe wurden Landeeinrichtungen in Syrien gewährt. General Dentz erhielt die entsprechenden Anweisungen und entsprach ihnen. Zwischen dem 9.Mai bis Ende Mai benutzten etwa hundert Deutsche und 20 italienische Flugzeuge den syrischen Flugplatz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Churchill wiederum wurmte dies sehr und forderte zum Eingreifen. Das Foreign Office –Außenministerium- sah noch bedenken, wegen den Arabern. Churchill kümmerte sich nicht darum, seine Ungeduld mit dem Oberbefehlshaber zu verbergen, dass seine Bereitschaft einen implizierten Verweis für seinen Mangel an Begeisterung gehalten werden müssen. Churchill forderte Wavell auf General Catroux mit dem notwendigen Transport zu versorgen und ihn frei Hand zu lassen. Wavell versuchte die Möglichkeiten die er hatte in Anbetracht der Situation in Kreta und Sollum zu bewerten und kam zu dem Entschluss auch in Hinsicht auf mögliche Probleme mit den Arabern, daraus eine reine englische Angelegenheit zu machen. Er schrieb dem C.I.G.S :

A. P. Wavell to  C.I.G.S.         I7th May, 1,941
….. i feel strongly that Free French without strong British support would be ineffective and likely to aggravate situation and that original action must be British, to be followed by Free French if successful....  Hope I shall not be landed with Syria commitment unless absolutely essential. Any, force I could send now would be painfully reminiscent of Jameson Raid and might suffer similar fate....  

Churchill fasste seinen Plan und teile dies am 19.Mai dem C.I.G.S  Dill mit, dass Wavell unmöglich weiter im Amt bleiben kann und er durch General Auchinleck abgelöst wird. Wavell soll als Commander-in-Chief nach Indien gehen. So hatte Churchill über das Wochenende die Fäden gezogen, denn ohne reiflichen Überlegungen auch innerhalb seiner Umgebung und der entsprechenden Zusage von General Claude Auchinleck konnte er eine solche Entscheidung Dill unmöglich aus dem Augenblick heraus entwickelt haben.

Nachdem dann auch noch Kreta fiel und die englische Offensive gegen Rommel  „battleace“ vom 17,Juni 41 am Halfaya Pass zusammenbrach, handelte Churchill. Wavell wurde versetzt und nachdem die geschlagen englischen Truppen von Kreta sich um Kairo erholt hatten, wurden diese im August 41 eingesetzt, um den Libanon und Syrien zu besetzten.


[1] In February 1941 Wavell launched a series of offensives to drive the Italians out of East Africa and after heavy fighting the Italians surrendered Addis Ababa on 6 April. In February Wavell had had to send a large part of his troops to Greece and kept one infantry division and one armoured division to protect Cyrenaica. This was a risk because his forces were not well-equipped and when General Rommel's Afrika Korps arrived in North Africa they could outmaneuver the British. On 11 April the Axis forces had reached the Egyptian border.

[2] Ibid. Seite 246

[3] Leider gibt auch das Buch Wavell –Scholar and Soldier- von J.Connell, 1964; keinen Hinweis auf die tatsächlichen Auseinandersetzungen und dem Schriftverkehr wieder. So kennen wir lediglich das Ergebnis, die Einsetzung von Freyberg als Oberbefehlshaber aller Truppen auf Kreta.

 

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Stand: 18. September 2005