Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand; |: blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland. :|

Home Nach oben Startseite Sitemap News FAQ Feedback Suchen

 

Home
Nach oben

18.09.05 12:56:57
letzte Bearbeitung

    Counter

Weather

   Kreta/Heraklion


    Volksbund Deutscher
  Kriegsgräberfürsorge e.V.

       

      

PROCAT Reader
the national archives

       

    Museum auf Kreta

NZHistory.net.nz, New Zealand history website

Australian War Memorial Logo

Das Bundesarchiv

Das Zwischenspiel am
Isthmus von Korinth

Begünstigt durch die Luftüberlegenheit der Luftwaffe und dem raschen Vormarsch der deutschen Truppenteile auf Griechenland, sah sich das Oberkommando des engl. Expeditionskorps (ANZAC) gezwungen, sich ständig rückwärts zu bewegen. Die Stellungen konnten nicht gehalten werden. Für den Larissa Riegel (16.4.) war Volos der erste Evakuierungshafen für die rückweichenden Truppenteile bis zum 18.4.41.

Am 16.4 hatte Wilson eine Konferenz mit Papagos bei Lamia und Wavell faxte an Churchill den Gesprächsinhalt, dass die Griechen es wünschenswert finden, wenn die British Force Griechenland verlassen würde. Churchill erwiderte am 17. April :

 

We cannot remain in Greece against wish of Greek Commander-in-Chief, and this expose country to devastation. Wilson or Palairet should obtain endorsement by Greek Government of Papagos' request. Consequent upon this assent, evacuation should proceed, without however prejudicing any withdrawal to Thermopiles position in cooperation with the Greek Army. You will naturally try to save as much material as possible.

General Wilson hatte dann eine weitere Konferenz mit dem König, General Papagos, Sir Plairet, Air Vice-Marshal Dálbiac und Rear-Admiral Turle in Athen und man diskutiert über weitere Möglichkeiten (whether it would be advisable for the British-Imperial Forces to hold on or evacuate) und die schlechte Situation der griech. Truppen in Albanien, den Zusammenbruch Jugoslawiens nach 11 Tagen des Krieges

The military situation was gloomy enough, but I was shocked at what came to light concerning the political position that the Greek Government had drifted into. The bad feeling in Athens had alarmed the Government, who were now thinking of leaving that city for the Peloponnes but feared, if it did so, resistance would cease and that the troops would realise the critical situation. The propaganda of the Greek Government was having no effect in countering that of the Germans with the result that defeatism was now getting widespread. I informed the conference that I would bring all that had been discussed to the notice of Wavell, who was arriving in Athens next day.

In London war klar, daß eine Evakuierung zwangsläufig und unverzüglich anstand. Churchill gab den Chiefs of Staff und Commanders-in-Chief die Instruction "must divide between protecting evacuation and sustaining battle in Libya. But if these clash, which may be avoidable, emphasis must be given to victory in Libya." Wavell teilte Wilson seine Meinung mit :

If you can establish yourself securely on Thermopyle line see no reason to hurry evacuation. You should engage  enemy and force him to fight.Unless political situation makes early withdrawal imperative you should prepare to hold Thermopylae line for some time. This will give more time for defence of Crete and defence of Egypt to be strengthened as well as arrangements for evacuation to be made without too much haste.


(Auszug aus dem Buch)

                                     

Einschiffungsbereiche der ANZAC Einheiten in Griechenland
evacuate British-Imperial Forces from Grecce

 

Einschiffung

Durchführung

Bemerkung

Beach C-Raphina

3.503 Mann von 4.500 wurden durch die Glengyle und Zerstörer aufgenommen

 

Beach D-Port Raphtis

4.000 Mann von 4.720 durch die Salween, HMS Carlistle

 

Beach S-Nauplia

2.968 Mann hauptsächlich durch den Kreuzer HMS Orion übernommen. Keine Truppen erreichten die Khedice Ismail, die Slamat verließ erst gegen 04.00h (eine Stunde zu spät als vorgesehen) den Einschiffungsplatz mit 500 Mann an Bord.

 

Beach T-Tolon

1.550 Mann wurden durch die HMAS Perth, den Zerstörern Isis und Stuart aufgenommen. 570 Mann wurden in Suda Bay in A-5 für eine spätere Evakuierung abgesetzt.

 

Beach Z-Kalamata

die knapp 15.000Mann konnten die Dilwara, City of London und Costa Rica aufnehmen.

 

Vom 25. bis 28.4.41 wurden mehr als 30.000 Mann von den Ausschiffungshäfen in Griechenland nach Kreta gebracht.


Planung und Einsatz

Die schlechte Lage der Italiener in Albanien gegen die Griechen, veranlasste Hitler am 13.Dezember 1940 die Weisung Nr.20 heraus zu geben, den Angriff auf Griechenland unter dem Decknamen „Marita“.

Wie bekannt begann am 2.März 1941 die 12.Armee unter Führung von Feldmarschall List mit dem Einmarsch in Bulgarien. Zur gleichen Zeit verlegte auch das VIII.Flg.Korps nach Bulgarien. Offenbar auf Verlangen der Seekriegsleitung war dem XI.Flg.Korps die Weisung ergangen, wie man Lemnos aus der Luft durch einen Luftlandeinsatz einnehmen konnte. Es wurde eindeutig darauf hingewiesen, daß die Engländer 1915 ihre Dardanellenunternehmungen aus der Basis Lemnos führten. Aus diesem Grund wurde ein „Detachement Süssmann“ gebildet, das für diesen Einsatz bereitstand. Die Entscheidung über den Einsatz behielt sich Hitler vermutlich vor. So wurde erst am 19.März 1941 der Marschbefehlt nach Bulgarien für diese Einheiten von der 7.Fliegerdivision erteilt.

Student schreibt hierzu:

Der Befehl für den 19.3.41 kam vom OKW, einen gemischten Verband in Bulgarien für einen Fallschirmeinsatz in  Griechenland (Insel Lemnos ??)  bereit zu stellen. Ich bestimmte hierzu das FJR2 (Oberst Sturm), welches durch Teile des III./FJR3 verstärkt wurde. Dieser Gesamtverband erhielt aus Tarnungsgründen die Bezeichnung „Detachement Süßmann“. Gen.Lt. Süßmann war der neue Kdr. der 7.Fliegerdivision und sollte durch diese Aufgabe praktisch geschult werden. Dieser Fallschirm-Verband war stark genug, um auch eine selbstständige Aufgabe im Rücken des Gegners lösen zu können.

Auf Grund der beobachteten Rückzugsbewegungen der Engländer zum Peloponnes sah sich die Luftflotte 4 zum Handeln gezwungen. Warum man nicht bereits vorher alle Mittel daran setzte, diese wichtige Verbindung zu unterbrechen, ist nicht bekannt. Zwei Gründe sprechen dafür, ersten hatte die Luftflotte 4 der 12.Armee zugesichert, den Übergang zu ermöglichen, zweitens brauchte Richthofen nicht mit seinen Flugzeuge einzugreifen, weil er ja über das „Detachement Süßmann“ verfügen konnte. Eine Verbindung mit dem Unternehmen Merkur, der Besetzung Kretas kann hier noch keine Rolle gespielt haben, da der Führerbefehl erst am 25.4.41 herausgegeben wurde. Die in Griechenland operierenden Einheiten, waren aber damit beschäftigt, die zum Laufen gebrachten Engländer zu schlagen und festzusetzen. Warum die Luftwaffe nicht alles daran setzte, die Landestellen nicht nur bei Tage sondern auch in der Nacht anzugreifen kann nur daran gelegen haben, daß die Kampfverbände (Ju88/Do17) noch keine Frontnahen Plätze belegt hatten, sondern immer noch aus den Plätzen aus Bulgarien Polovida, Krumovo, Gorna Dumaja, Krainici, Belice, und um Sofia mit den Plätzen Vrba, Filipovci, Bozuriste und Vrazdebna operierten. Lediglich die Jagd- und Stuka verbände waren in frontnahe Feldplätze verlegt worden. Dies bedeutete, dass der Anflugweg um die 500km betrug und bis zum südlichen Peloponnes über 600 km.

Der Kommandeur der 7. Fliegerdivision, Generalleutnant Wilhelm Süßmann, erhielt den Auftrag, durch den Einsatz eines verstärkten Fallschirmjägerregiments den Isthmus von Korinth beiderseits des Kanals zu besetzen, den Gegner niederzukämpfen, den eroberten Raum zu verteidigen und so lange zu halten, bis von den auf dem Festland vorrückenden Truppen eine Verbindung hergestellt war. Vor allem kam es darauf an, die Brücke über den Kanal unzerstört in die Hand zu bekommen, um einen ungehinderten Vormarsch auf den Peloponnes sicherzustellen. Süßmann wählte für den Einsatz das verstärkte Fallschirmjäger-Regiment 2 unter Oberst Alfred Sturm aus, das nun 1.400 Fallschirmjäger umfasste.

Fallschirmjäger-Regiment 2 unter Oberst Alfred Sturm
I./Bataillon                                           Hptm.Kroh
II./Bataillon                                          Major Pietzonka
13.Kompanie
14.Kompanie
Pionierzug                                          Lt.Häffner
FlaMG-Kompanie 7
SanKompanie 7
Teile Luft-Nachrichtenkompanie 7

(Auszug aus dem Buch)


Nach Überfliegen des Pindus-Gebirges stießen die Verbände im Raum von Patras bis auf 30 m über das Wasser herunter und flogen dann in Kettenkolonne mit Kurs OSO im Golf von Korinth das Ziel an. Unter Ausnutzung der Dunstschicht, die über dem Golf lag und begünstigt durch den Tiefflug kamen die Verbände unbemerkt an das Ziel heran. Schwierigkeiten im Auffinden der Absetzplätze waren durch den markanten Geländeeinschnitt des Kanals weitgehendst ausgeschlossen. Die Ketten konnten rechtzeitig vor dem Ziel auf die Absetzhöhe von 120 m gehen und den Auftrag durchführen.

26.April 1941

Vor dem Absetzen der Lastensegler hatten gegen 05.30h Kampf-Verbände des VIII. Flieger-Korps einen Angriff mit Bomben auf den Zielraum durchgeführt. Gegen 06.00h griffen weiter 120 Stukas, Ju88, Me110 und Me109 des VIII. Flieger-Korps den Bereich mit Bomben und Bordwaffen an, um die feindliche Abwehr auszuschalten oder zumindest in Deckung zu zwingen.  Da unmittelbar mit den letzten Bomben um 07.15h bereits die 6 Lastensegler landeten, konnte die Verwirrung des Gegners weitgehend ausgenutzt werden, so dass bereits diese Anfangserfolge ein reibungsloses Absetzen der nachfolgenden Verbände sicherstellten.

Pro Lastensegler wurden 9 Pioniere (Pionierzug Haefner) eingesetzt, die die Aufgabe hatten, die Brücke zu nehmen, mögliche Sprengladungen zu entfernen und den Bereich zu sichern, bis die Fallschirmeinheiten abgesprungen waren. Von den 3 LS des südlichen Brückenbereiches, schlug ein LS bei der Landung gegen die Brückenrampe. LS-FF Lt.Phen und ein Sani.-Fw wurden bei der Landung aus dem Segler geschleudert, die restlichen 8 Mann starben. Der Kampf gegen die Brückenbesatzung und der Flak waren hart. Während Pioniere die Sprengladungen ausbauten und auf die Brücke legten, sprangen die Fallschirmjäger ab. Durch Beschuss gingen die auf der Brücke liegenden Sprengladungen hoch und führten zum Absturz der Brücke in den Kanal. Etliche Pioniere fanden hierbei den Tod.

Gegen 14.00h landeten nochmals 6 LS, die Geschütz- und Bedienungsmannschaften der Fallschirm Artillerie einflogen, um die erbeuteten Flakgeschütze in Betrieb zu nehmen. Weitere 7 DFS 230 folgen in den nächsten Tagen. So wurden insgesamt 20 LS eingesetzt, wovon 2 verloren gingen.

Larissa, 26.5 LS Führer Haupt, Moser, Wächter, Stoffel                    zerstörter LS am Brückensockel
     

 

                            LS am Kanal                                               gefangene Engländer am Kanal
     
  
 
LS bei Larissa in der Vorbereitung (Bilder Schlaug).
Erstmals wurden hier die abnehmbaren seitlichen MG am LS eingesetzt

 

 

 

   Georg Schlaug
   Die Deutschen Lastensegler-
   Verbände 1937-1945
   (1985 Motorbuch Verlag)
   empfehlenswert

 

 

 

 


Nördlich der Brücke sprang das I./Fsch.Jg.Rgt.2. und südlich das II./Fsch.Jg.Rgt.2.

Aus dem Gefechtsbericht des II./Fallschirm-Jäger-Rgt.2:

Auf der Straße Athen-Korinth stand eine große englische Lastwagenkolonne, die gerade beim Rasten war. Eine schwere Flakbatterie war 30min. vor dem Absetzen angekommen und gerade beim Instellunggehen hart südlich der Brücke. 12 Minuten nach dem Pionierzug Haefner sprangen die ersten Gruppen von Fallschirmjägern. Die 5.Kp unter Oblt.Thiel nahm  den Bahnhof, Brücke, die Kolonnenteile nördlich der Brücke und noch 3 Flakstellungen. Die 6.Kp. unter Hpt.Schirmer landete 2 Minuten nach der 5.Kp in einer Senke, südlich nahe der Brücke und sammelte sich gerade, als die Brücke hochging. Von der 7.Kp Oblt.Zimmermann, nahm der 3.Zug die Nordwesteinfahrt in Besitz. Der 1. und 2.Zug kämpfte die Wagenkolonne nördlich der Brücke nieder. Stab und Nach.Zug beteiligten sich an der Säuberung des gewonennen Geländes. Die 8.Kp unter Oblt.Paul säuberte das südlich Sprunggelände und bezug südlich an der Straße Brücke-Konrinth Stellung. 

Wenig später stieß auch Oberst Sturm hinzu. Da der Kommandant des II./Bataillon, Major Pietzonka verwundet wurde, übertrug Oberst Sturm Hptm.Schirmer) den Befehl und gab ihm den Auftrag :

 „Schirmer, Sie gehen hinterher, drücken stark nach, lassen den Gegner nicht zum Stehen kommen und jagen ihn bis Argos und Nauplia“

Der südlichen Bereich wurde soweit abriegelt und mit der Gruppe Teusen (6.Kp von Hptm. Schirmer Kontakt aufnehmen.

Runde Kreise mit der 1, kennzeichnen die Fallschirme der abgesprungenen Fallschirmjäger

Rudi Hager, hier wegen seiner Verdienst am Isthmus von Korinth
von Oberst Sturm ausgezeichnet. -starb auf Kreta-

(Auszug aus dem Buch)

Insgesamt wurden bei dem Einsatz 2.200 Engländer und 1.450 Griechen gefangengenommen und die gesamte griechische Armee auf dem Peloponnes  zur Kapitulation gezwungen. Letztendlich wurden 10.500 Mann gefangen genommen.


 

zum Seitenanfang

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an: Schlaweck@t-online.de 
Copyright © 2001-2005
Stand: 18. September 2005