Einsätze des XI.Fliegerkorps
Der erste Einsatz des
XI.Fliegerkorps war auf Kreta, die Operation „Merkur“. Hier wurde das gesamte
Korps erstmals eingesetzt. Außer den alten Regimentern, dem Fallsch.Rgt.1 und
Teile des Fallsch.Rgt.2 hatten die anderen Einheiten keine Kampferfahrung. Zwar
waren durch Zellbildung das Fallsch.Rgt.3, das Sturmregiment und die anhängigen
Korpstruppen gebildet worden, doch die Neuzugänge waren zu hoch um der Truppe
eine als Kampferfahren einzustufen.
Merkur
Die Ausfälle
(Tote und Vermisste) betrugen für die Fallschirmtruppe nahezu 3.000 Mann, ohne
die Verwundeten. Siehe hierzu auch die einzelnen Beschreibungen der Einheiten
und der 7.Fliegerdivision. Nach Rückführung der Fallschirmtruppe in die Heimat
wurden die Einheiten aufgefüllt, teils durch die Springerschulen teils aus
Freiwilligen aus der Luftwaffe und dem Heer. Grundsätzlich war es 1941 noch
üblich, dass alle Fallschirmjäger eine Springerausbildung durchlaufen mussten.
Das III. Sturmregiment, welches nahezu am 20.5 ausgelöscht wurde, wurde nur
langsam wieder aufgestellt.
Bis zum
September 1941 war die Ausbildung und Auffüllung soweit wieder hergestellt. Aber
es gab zunächst keine Einsatzmöglichkeiten für das Korps im nun laufenden
Rußlandfeldzug, im Sinne von Student, dem Einsatz aus der Luft an wichtigen
Punkten hinter der Front, bis Entsatz durch Heerestruppen kam. Außerdem war bei
Hitler die Entscheidung getroffen worden, dass die Fallschirmtruppe als
Überraschungsmoment nicht mehr zu Verfügung stand. Kreta hatte gezeigt, dass
sich die Engländer gut auf einen Fallschirmeinsatz vorbereitet hatten und es
verstanden durch eine Taktik aus der Deckung, die Fallschirmjäger in den ersten
Minuten kampfunfähig ausschalteten.
Russlandeinsatz bis Ende 1942
Das offensive
Unternehmen „Barbarossa“ führte die deutschen Verbände bis Ende 1941 tief in
russisches Gebiet. Man stand bei Leningrad und Schlüsselburg, bei Kalin Klein
und 12km vor Moskau, südlich davon bei Tula, Charkow bis zum Minus 15km vor
Rostow. Die Kampfstärken der Panzer- und Infanterieregimenter waren bis Ende
September stark abgekämpft, da sie dauernd im Einsatz waren. Die Stärke war bis
auf die Hälfte ihrer kriegsmäßigen Kampfstärke reduziert, manche Einheiten gar
bis auf ein Viertel. Bis November 41 war die Hälfe aller Offiziere im Heer
gefallen. Durch die hohen Ausfälle waren die Einheiten n icht mehr in der Lage
ihre militärischen Ziele zu erreichen.
In den
Winterschlachten versuchte die Armeegruppe NORD und MITTE ihre Stellungen zu
behaupten, doch durch den sehr heftig einsetzenden frühen Wintereinbruch und der
deutlichen Schwächung mussten verschiedene Frontabschnitte aufgegeben und
zurückgenommen werden.
Bereits Mitte
September hatte das OKW das Panzerkorps unter Generaloberst Hoepner am
17.September von der Leningradfront zur Armeegruppe MITTE gegen Moskau
abgezogen. Die Zuführung und Verlegungen waren hier schon erforderlich um den
Vormarsch noch in Gang zu halten. Dies führte dazu, dass die Russen Brückenköpfe
an der Newa erkämpfen konnten; Petruschino,und Wyborgskaya. Heiß umkämpft war
Ssinjawino in den Wäldern des Wolchow.
Das OKW musste
nun neue Kräfte zuführen und so erhielt die 7.Fliegerdivision den Befehl,
einzelne Kampfabschnitte durch Infanterieeinsatz in den kritischen Bereichen zu
ergänzen. Den Oberbefehl wurde vom OKW dem Generalleutnant Petersen, Nachfolger
von Generallt. Süßmann übertragen. Damit wurde das XI.Fliegerkorps auseinander
gerissen, denn später wurden auch Einheiten des Sturmregimentes und Korpstruppen
des XI.Fliegerkorps an anderen Stellen eingesetzt. Ab November 1941 sollte die
Fallschirmtruppe niemals wieder geschlossen eingesetzt werden.
Zunächst wurde an
der Newa das II,/Btl. des Sturmregimentes eingesetzt. Dann folgten das FJR1 und
FJR2, Einheiten der Artillerie- und Pioniereinheiten und der Stab der
7.Fliegerdivision. Vom II./Sturmregiment starb Major Stenzler, alle Offiziere
wurden getötet oder verwundet.
Das FJR2 und
IV./Sturmregiment wurden im Dez.1941 am Minus eingesetzt.
Im Dez.41
startete die erste russische Großoffensive mit einen tiefen Einbruch in den
deutschen Stellungen bei Düna in Richtung Witebsk. Die Nachschubbasis bei
Schaikowka schien gefährdet und nun wurde hier das I./Btl. des Sturmregimentes
–Major Koch- eingesetzt. Bei Rschew kämpfte das Fallschirm-MG Btl. . In Juschnow
kämpfte die Stabskompanie des Sturmregimentes, verstärkt durch das SS-Rgt.4 und
Luftwaffenflak- und Bodenmannschaften als Kampfgruppe Meindl unter Generalmajor
Meindl. Bis Febr.1942 wurde der Abschnitt gehalten, obwohl der Feind in der
Flanke stand, dann gaben die Russen auf.
Im ersten Jahr
des Russlandeinsatzes verlor die Fallschirmtruppe 3.000 Mann an Tote, Vermisste
und Verwundete.
Die Einheiten des
XI.Fliegerkorp, 7.Fliegerdivision und Sturmergiment wurden im Frühjahr/Sommer
zur Auffrischung in die Heimat gebracht. Das FJR2 und die IV./Sturmregiment
wurden vom Minus zum Wolchow verlegt.
Mitte 42 war der
Plan für den Einsatz „HERKULES“, der Eroberung Maltas aus der Luft aufgestellt.
Über 1000 Lastensegler, verschiedener Ausführungen sollten zum Einsatz kommen.
Die Italiener stellten ihre Fallschirmtruppe die FOLGORE ebenso bereit. Es war
ein gigantisches Unternehmen mit bis zu 15.000 Landetruppen. Doch durch den
siegreichen Vorstoß von Rommel in Nordafrika bis nach El Alamein, ließ Hitler
das Unternehmen abbrechen. Somit standen die Einheiten zum weiteren Einsatz zu
Verfügung.
Die Brigade
Ramcke wurde vor El Alamain eingesetzt.
Ende Oktober 42
wurden Teile der 7.Fliegerdivision erneut nördlich Smolensk, bei Welikiye Luki
und Orel als Frontfüller und Feuerwehr eingesetzt.
Mit der
Invasion in Nordafrika durch die Amis 8.Nov. 42, wurde nun auch das südliche
FRANKREICH durch die Deutschen besetzt. Dieser Raum diente dann zur
Neuaufstellung der Fallschirmverbände. Das XI.Fliegerkorp mit der
7.Fliegerdivision und dem Sturmregiment wurden aufgelöst und neue
Fallschirmjäger-Regimenter und Division gebildet. Die hierzu die einzelnen
Aufstellungen.
Weitere Einsätze in Rußland gehören nicht in die
Fhronik des XI.Fliegerkorps, da diese Ende 1942 bis Frühjahr 1943 aufgelöst
wurde.
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