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18.09.05 12:56:57
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Kreta/Heraklion
Volksbund Deutscher
Kriegsgräberfürsorge e.V.
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- Museum auf Kreta
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Fallschirm-Jäger-Regiment 1
Das I. Bataillon wurde am 1. April 1938 in Stendal aus Freiwilligen des
IV./Regiment General Göring der Landespolizei aufgestellt, das II. folgte am 1.
Januar 1939 aus dem Fallschirm-Bataillon des Heeres in Braunschweig, zusammen
mit dem III. Bataillon in Gardelegen. Der Stab wurde erst am 1. Juni 1939 in
Stendal gebildet. Das Regiment unterstand der 7. Flieger-Division. Im
Polenfeldzug sollte es mehrmals zu Sprungeinsätzen kommen, die aber alle
gestrichen wurden. So rollte das Regiment Mitte September auf LKW nach Polen, um
dort Flugplätze zu besetzen und Sicherungsaufgaben zu übernehmen. Dabei kam es
im Raum Radom beim III. Bataillon zu schweren Kämpfen mit polnischen Einheiten.
Während des Überfalls auf Norwegen und Dänemark kam die 4. Kompanie in Dänemark
bei Aalborg und Falster zum Einsatz, allerdings nicht aus der Luft sondern vom
Boden aus. In Norwegen sprang ein Halb-Bataillon über dem Flughafen Oslo-Fornebu
und die 3. Kompanie über Stavanger-Solaüber. Nachdem der Flughafen Oslo genommen
worden war, wurde die 1. Kompanie am 14. April den gelandeten englischen Truppen
entgegengeworfen und sprang im Gudbrandstal, um die Eisenbahnlinie von Dombas
und damit ein Vordringen der Engländer nach Süden zu verhindern. Die Kompanie
konnte sich vier Tage lang halten und die Eisenbahnlinie an zwei Stellen
sprengen. Dann mußte sie sich der Übermacht der angreifenden Norweger und Briten
ergeben. Die Gefangenen wurden im Mai von Gebirgsjägern wieder befreit. Mitte
Mai wurde das I. Bataillon über Narvik abgesetzt, um die Gebirgsjäger zu
unterstützen. Im Westfeldzug sprang das Regiment, verstärkt durch die 1./Pi.Btl.
22, Fallsch.Nachr.Zug 7, Div.Gesch.Batterie 7, 1. Zug Div.Flak.Bttr und
Fallschirm-San.Halb-Kp. 7, als "Gruppe Süd" über den Brücken bei Moerdijk und
über den Brücken bei Dordrecht. Das III. Bataillon sprang über dem Flughafen
Waalhaven, um dort die Landung der 22. Luftlande-Division zu ermöglichen. Beim
Angriff auf Kreta sprang das Regiment als 2. Welle über Heraklion ab. Das I.
Bataillon sprang bei Gournes östlich von Heraklion, das II. Bataillon ebenfalls
östlich von Heraklion, das III. Bataillon über der StadtHeraklion und das
unterstellte II./FJR 2 als Eingreifreserve ebenfalls über Heraklion. Es kam zu
schweren Kämpfen und großen Verlusten, aber schließlich konnten sichdie
Fallschirmjäger durchsetzen. Im August wurde das Regiment zur Auffrischung nach
Deutschland auf den Truppenübungsplatz Bergen-Hohne verlegt. Im september 1941
erfolgte die Verlegung des Regiments an die russische Front in den Raum
Leningrad. Im Sommer 1942 folgte der Transport nach Smolensk, um dort gegen
Partisanen zu kämpfen. Erst Ende des Jahres hatte das Regiment den Gegner hier
niedergekämpft und wurde dann in den Raum Orel verlegt. Das III. Bataillon wurde
nach Welikije Luki befördert. Im Mai 1943 erfolgte die Unterstellung des
Regiments unter die
1. Fallschirm-Jäger-Division. Im März 1944 wurde das III. Bataillon zur
Aufstellung der
3. Fallschirm-Jäger-Division abgegeben und dann ersetzt.
- Kommandeure:
- Oberst Bruno Bräuer, 1. Juni 1939
- Major Erich Walther (i.V.), 1940
- Generalmajor Bruno Bräuer, 1940
- Oberst Karl-Lothar Schulz, 5. September 1942
- Major Wolf Werner Graf von der Schulenburg (i.V.), 15. November 1943
- Major Kurt Gröschke (i.V.), 22. Januar 1944
- Oberst Karl-Lothar Schulz, 12. Februar 1944
- Oberstleutnant Rudolf Rennecke, November 1944
- Oberstleutnant Müller (Heer), 1945
Fallschirmjäger-Regiment 2
Feldpostnummern:
Einheit |
Aufstellung |
Auffrischung |
Wiederaufstellung |
Stab |
L50520 bis 43 |
L61052 |
I. Bataillon |
|
L62105 |
II. Bataillon |
L39714 L42919 |
L60276 |
L63076 |
III. Bataillon |
L54570 |
L62142 |
13. Kompanie |
L24499 |
|
L63035 |
14. Kompanie |
L33344 |
|
L60104 |
15. Kompanie |
L04492 als Zug ??? |
L61055 |
L61093 |
Kolonne |
|
L62950 |
L62072 |
Aufgestellt im Juni 1939. Das Regiment untersteht der 7. Flieger-Division.
Ende Juli 1939 waren bereits 2 Bataillone aufgestellt. Als im September 1939
Polen angegriffen wurde, wurden das I. und II. Bataillon zur Verteidigung der
Flugplätze von Zisper-Neudorf und Deplin, unter dem Kommando von Hauptmann
Pietzonka, eingesetzt. Einige Teile des I. Bataillons wurde in Bodengefechte
verwickelt., so z.B. bei Vola-Guloska im Kampf gegen ein polnisches
Artillerie-Regiment, wo der erste Fallschirmjäger im Kampf fiel. Es kam aber zu
keinerlei Sprungeinsätzen im Polenfeldzug.
Am 10. Mai 1940 sprangen Fallschirmjäger des I. Bataillons unter Hauptmann
Noster über den Flughäfen von Ockenburg, Ypenburg und Valkenburg in Holland ab.
Die 3. Kompanie, unter Oberleutnant von Roon sprang über Den Haag ab. Das II.
Bataillon unter Hauptmann Pietzonka landete bei Waalhaven. Die 6. Kompanie unter
Oberleutnant Schirmer sprang über Valkenburg ab, wo sie dann bei Katwijk in
Kämpfe verwickelt wurde. Im Mai 1940 war das Regiment wie folgt gegliedert: I.
Bataillon (1., 2., 3. und 4. Kompanie); II. Bataillon (5., 6., 7., 8. und 14.
Kompanie). Im Januar 1941 kamen dann mit dem Aufbau des XI. Fliegerkorps ein
III. Bataillon hinzu, ebenso eine 13. und 14. Kompanie, sowie noch eine 13.
Kompanie für das II. Bataillon. Für eine kurze Zeit gabe es jeweils eine 13. und
14. Kompanie bei den II. und III. Bataillonen der Fallschirmjäger-Regimenter.
Im April 1941 wichen die Truppen des Commenwealth aus Griechenland zurück
durch den Kanal von Korinth. Das Regiment wurde mit der Wegnahme einer wichtigen
Brücke in der Landenge von Korinth beauftragt, welche die Briten unbedingt
benötigten (Operation Hannibal). Am 26. April 1941 landeten das I. Bataillon
(Hauptmann Kroh) und das II. Bataillon (Major Pietzonka(im Kampf verwundet),
Hauptmann Schirmer), verstärkt durch 54 Fallschirmpioniere, unter dem Kommando
von Leutnant Haffner, mit Lastenseglern in der Nähe der Brücke. Das I. Bataillon
landete auf der Nordseite der Brücke, das II. Bataillon auf der Südseite. In ein
paar Minuten hatten die Männer der 5. Kompanie 11 Kampfstände um die Brücke
erobert. Die anderen Kompanien sicherten zu beiden Seiten den Brückenkopf,
inclusive der Stadt Korinth mit seinen Garnisonen. Obgleich der Rückzug der
Briten weiter durchgeführt wurde, hatte die Wegnahme der Brücke geklappt. Das
Regiment verlor 63 Gefallene, 16 Vermisste und 158 Verwundete. Das I. und das
II. Bataillon nahmen über 2.000 Gegner gefangen. Das III. Bataillon sprang am
Nachmittag 1940 zur Sicherung der Umgebung ab.
Dann kam Kreta die größte Luftlande-Unternehmung der Wehrmacht im 2.
Weltkrieg. Das erste Mal sollte eine Insel durch einen Angriff aus der Luft
erobert werden. Danach wurde Kreta als der Friedhof der Falschirmjäger
bezeichnet, wegen der erlittenen Verluste von 4.000 Gefallenen während der
Kämpfe. Insgesamt sprangen über Kreta ab: Malemes: 1.860 Mann, Chania: 2.460
Mann, Rethymno: 1.380 Mann und Heraklion: 2.360 Mann. Die Truppen des Regiments
wurden durch Oberst Alfred Sturm wie folgt eingeplant. Das Regiment, ohne das
II. Bataillon, sollte in der Nähe von Rethymno abspringen. Das I. Bataillon,
kommandiert von Major Kroh, sollte den Flugplatz von Rethymno von Osten her
angreifen und nehmen. Das III. Bataillon unter Hauptmann Schirmer sollte die
Stadt Rethymno an sich reißen. Das II. Bataillon unter Hauptmann Wiedemann
sollte westlich von Heraklion landen, um dort das Fallschirmjäger-Regiment 1 bei
der Einnahme der Stadt zu unterstützen.
Am Anfang des Rußlandfeldzuges wurde das Regiment in Deutschland als Reserve
zurückgehalten. Im November 1941 wurden das I. und das III. Bataillon gemeinsam
mit dem IV. Bataillon des Luftlande-Sturmregiment und Teilen Teilen des
Panzerjäger und M.G.-Bataillons unter Oberst Alfred Sturm an die Südfront, in
den Raum Stalino am Mius, befohlen. Dort wurden sie in heftige Gefechte unter
arktischen Bedingungen verwechselt. Bei Woroschilkovka, Iwanowka und
Petropawlowka fanden Kämpfe statt, bei denen sich die Fallschirmjäger
hervoragend schugen. Sie verteidigten ihren Abschnitt über den Winter von 1941
bis zum März 1942. In der ersten Woche des Aprils 1942 wurde das Regiment zu den
Sümpfen und Wäldern am Wolchow, in den südlichen Sektor, verlegt. Dort wartete
es auf die russische Offensive um den Einschließungsring um Leningrad im Osten
aufzubrechen. In mehreren Schlachten, welche mit Angriffen und Gegenangriffen
geführt wurden, hat das Regiment viel zu den Bemühungen der 16. Armee
beigetragen, der russischen Offensive zu wiederstehen.
Ende Juni 1942 wurden die Überlebenden des Regiments aus der Front gezogen
und zur Ruhe und Auffrischung westwärts verlegt. Kleinere Teile des Regiments
blieben noch zurück in Rußland, aber Ende Juli 1942 war das Regiment geschlossen
wieder in der Heimat. Den Sommer 1942 verbrachte die 7. Flieger-Division
hauptsächlich mit Auffrischung in der Normandy. Im Sommer 1942 wird das III.
Bataillon zum Fallschirmjäger-Regiment 4 abgegeben, bei dem es ebenfalls das
III. Bataillon bildet. Anfang 1943 wird es ersetzt. Dort sollte auch das
Regiment fertig gemacht werden, um nach Afrika zu verlegen. Aber das OKW befahl
die Aufstellung einer Fallschirmjäger-Einheit in Brigadestärke, welche als
Kampfeinheit zu einer Offensive Rommel's in die Gegend von El'Alamein verlegen
sollte. Unter den Einheiten, welche herangezogen wurden, war das I. Bataillon,
welches aus Rußland kam. Das Regiment bereitete sich währenddessen auf eine
Invasion auf Malta vor. Im späten Juli und frühen August 1942 verlegte die
Brigade Ramcke nach Afrika. Die Verlegung geschah in 4 Wellen. Die 1. Welle
bildete die Kampfgruppe Kroh, welche vom I. Bataillon des Regiments errichtet
wurden war, die 2. Welle wurde durch die Kampfgruppe von der Heydte und der
Nachrichten-Abteilung gebildet, die 3. Welle stellte die Kampfgruppe Hübner dar.
Die 4. und letzte Welle wurde durch den Brigadestab, einer Artillerie-Abteilung,
der PAK-Kompanie und den rückwärtigen Diensten gebildet. Die Brigade kämpfte
dann in Afrika bis zum Mai 1943, wo der Kampf eingestellt wurde. Nur wenige
Fallschirmjäger wurden nach Italien evakuiert.
Im März 1943 wurde in der Bretagne die
2. Fallschirmjäger-Division aufgestellt. Zu dieser gehörte dann das
Regiment, sowie die beiden neuaufgestellten Regimenter 6 und 7. Nach dem Abfall
Italiens vom Bündnis wurde das II. Batailon des
Fallschirmjäger-Regiment 6 angesetzt, das italienische Oberkommando auf dem
Monte Rotondo gefangen zu setzen. Die ganze Division hatte wegen der Vorkomnisse
in Italien dorthin verlegt. Zur Rückeroberung der Insel Leros in der Ägeis wird
das I./FJR2 ausgewählt. Die Rückeroberung der Insel Leros soll als amphibisches
Unternehmen durch Teile der
22. Inf Div. gemeinsam mit Einheiten des Rgts. "Brandenburg" und einem Batl.
der 11. Lw.- Felddivision von See her erfolgen. Gleichzeitig soll in einem
Fallschirmeinsatz das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 über der Insel abgesetzt werden. Der
Auftrag zum Sprungeinsatz " LEROS" erreicht das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 in
Mittelitalien. Es verlegt im Landmarsch Über Viterbo nördlich vom Bracciano-See,
wo eine schnelle Umrüstung auf den Fallschirmeinsatz erfolgt, nach dem
Abflughafen Ferara. Dort beginnt unmittelbar der Lufttransport des 470 Mann
starken Springer-Bataillons Über Belgrad, Saloniki nach Athen-Tatoi. Durch gute
Luftbildunterlagen der eigenen Luftaufklärung erkunden Hptm- Kühne, Kdr. des I./Fsch.Jg.Rgt.
2, und seine Kompanieführer das geeignete Absprunggelände. Im Gegensatz zu
früheren Einsatzplanungen vertritt Hptm. Kühne die Auffassung, daß dafür nicht
so sehr die Eignung des Geländes für eine Fallschirmlandung, sondern die
Möglichkeit für gedeckte Versammlung der Truppe im gefährlichsten Zeitpunkt nach
dem Absetzen entscheidend sein sollte. Am Morgen des 12. November 1943 beginnt
der Angriff auf die Inselfestung. Das I. Bataillon des Fsch.Jg.Rgts. 2 fliegt im
Morgengrauen die Insel Leros an und wird kurz vor Erreichen der Insel wieder
nach Athen zurückbefohlen, weil Heeresteile von See her noch nicht landen
konnten. Die Fahrprähmen des II./lnf.Rgt. 16, das von Westen her in der
Gurna-Bucht landen soll, werden aus 12 km Entfernung von Küstenbatterien unter
Feuer genommen und müssen abdrehen. Auch zwei weitere Landungsversuche im Laufe
des Tages mißlingen. Gegen 10.00 Uhr startet Hptm. Kühne mit seinem Bataillon
erneut vom Flugfeld in Athen. Die 40 Maschinen erreichen etwa um 13.00 Uhr die
Insel von Westen her. Beim Anflug schießen italienische und englische
Flugabwehrgeschütze, die ihre Bergstellungen zum Teil in gleicher Höhe wie die
an fliegenden Maschinen haben, aus allen Rohren. Direkt im Herzen der Insel,
zwischen der Alinda- und der Gurna-Bucht, springen die Fallschirmjäger wie
vorgesehen ab. Hptm. Kühne hatte diesen Landeplatz gewählt, da von hier aus am
ehesten die Möglichkeit bestand, den Nord- vom Südteil zu trennen, da die Insel
Leros hier nur1,5 km breit und somit am schmalsten ist. Unter schwerem Feuer
sammelt das Bataillon sofort nach der Landung und geht zum Angriff über um die
beiden ersten Kampfaufträge noch am gleichen Tage zu erfüllen: Erstens den
Nordteil der Insel durch die 1. Kompanie (Oblt. Haase) abzuschirmen, zum anderen
den Monte Rachi durch die 2.Kompanie Oblt. Fellnel-) und 4. Kompanie (Oblt.
Möller-Astheimer) einzunehmen. Die 5. Kompanie (Oblt. Raabe) Übernimmt die
Abschirmung gegen die Stadt Leros und die Bucht von Alinda. Zur Unterstützung
des I. /Fsch.Jg. Rgt. 2 wird im Verlauf der Kämpfe, die schwere Verluste mit
sich bringen, noch eine Fallschirmjägerkompanie des Rgts. Brandenburg abgesetzt.
Der Bataillons-Gefechtsstand wird nach der Eroberung auf dem Monte Rachi
eingerichtet. Am Abend können die Fallschirmjäger die Verbindung zum II./lnf
Rgt. 65 (22. Inf Div.), Major von Saldern, herstellen, das von Osten kommend am
Nordrand der Alinda-Bucht trotz starken feindlichen Abwehrfeuers mit Fahrprähmen
gelandet war und im Laufe des Vormittags den Höhenrücken westlich der Alinda-
Bucht genommen hatte. Die Küstenjägerkompanie des Rgts. Brandenburg landet am
Ostzipfel der Insel, nimmt die vorgelagerte Kastellhöhe, bleibt jedoch im
heftigen Abwehrfeuer liegen. In den Morgenstunden des 13. November 1943 können
auch das II./lnf. Rgt. 16 (Hptm. Aschoff) und ein Bataillon der 11.
Lw-Felddivision an der steilen Nordküste der Insel gelandet werden. Nach
Sammlung stößt das II./lnf.Rgt. 16 Über die Höhe 192 an der Alinda-Bucht entlang
vor und nimmt Verbindung mit dem I./Fsch.Jg.Rgt. 2 am Monte Rachi und dem II./lnf.
Rgt. 65 auf. Das I./Fsch.Jg.Rgt. 2 kann seine eigenen Stellungen ausweiten und
Erkundungsvorstöße zum Monte Meraviglia durchführen. Am 14. November werden
mehrere Angriffe des Feindes aus westlicher und nördlicher Richtung abgewiesen.
Auf der Höhe zwischen dem Monte Rachi und dem Monte Meraviglia stehen das I./Fsch.Jg.Rgt.
2 und das
II./lnf Rgt. 65 im verbissenen Nahkampf mit englischer Infanterie. Das II./lnf
Rgt. 16 greift mit sMG von den Hängen des Monte Rachi in die Kämpfe ein. Ein von
der 3. und 4. Kompanie I./Fsch.Jg.Rgt.2 vorgetragene Angriff auf die
beherrschende Höhe wird vom Gegner, der geschickt und hart kämpft,
zurückgeschlagen. Die Verluste sind auf beiden Seiten groß, denn hier auf der
Höhe des Monte Meraviglia liegt der Schlüsselpunkt zum Gelingen des gesamten
Unternehmens " LEROS". In jede Nacht landen die Engländer auf Zerstörern in
Portolago Verstärkungen und werfen diese gegen die deutschen Stellungen. Jeder
Tag verringert die Kampfkraft der gelandeten deutschen Einheiten, ein Erfolg
scheint schon beinahe unmöglich. Besonders die Fallschirmjäger werden ständig
bei ihrem weiteren Vordringen durch das Felsenbollwerk Monte Meraviglia direkt
oder von den Flanken her bedroht. Mit seiner schweren Bestückung, mit weit
vorgelagerten Stacheldraht- und Minenhindernissen, mit den zu vortrefflich
geschützten Kampfanlagen ausgebauten Felsenstellungen und mit seinen schweren
Eisenbetonbunkern erscheint es uneinnehmbar zu sein. In der Erkenntnis, daß der
vorgesehene Angriff vom Monte Rachi aus in direkter Richtung zum Monte
Meraviglia zu keinem Erfolg führen kann, entschließt sich Hptm. Kühne, das Ziel
mit einer anderen Taktik und mit anderen Mitteln zu erreichen. In der Nacht vom
15. zum 16. November 1943 versammelt sich das Fsch.Jg. Batl. am Monte Rachi.
Dank der guten Ausbildung kann sich das Batl.völlig unbemerkt vom Feind lösen.
In einem gespenstischen Nachtmarsch wird der Monte Meraviglia durch die
Ortschaft Leros nach Osten hin umgangen, um nun das Felsenbollwerk von Südosten
anzugehen. Zwei Gruppen bleiben in den Stellungen am Monte Rachi zurück, um
währenddessen die Engländer nach Nordwesten abzulenken. Inzwischen haben auch
Teile der
22. Inf Div. die Verbindung mit der Küstenjägerkompanie auf der Kastellhöhe
hergestellt. Auf zwei Marinefahrzeugen landet das III./Rgt. Brandenburg (Wandrey)
bei hellem Mondenschein im Feuerhagel zweier Küstenbatterien nordostwärts der
Stadt Leros, stellt die Verbindung zu den anderen Kampfgruppen her und greift
anschließend in den Kampf um die Insel ein. In den frühen Morgenstunden des 16.
November 1943 beginnen die deutschen Einheiten ihren Sturm auf die befestigten
Höhen, nachdem schon in der Nacht die Höhe 161 trotz heftiger Gegenangriffe der
Briten genommen wurde. Während das II./lnf.Rgt. 16 und II./lnf.Rgt. 65 den Monte
Meraviglia von Norden, die Brandenburger den Berg an seiner steilsten Stelle von
Osten angreifen, stürmen die Fallschirmjäger die entscheidende Hügelkette von
Südosten, ausgezeichnet unterstützt durch Stuka- Flieger, deren Bomben mit
absoluter Genauigkeit treffen. Im zügigen Angriff wird so der Monte Meraviglia
genommen, dessen Stollen auch den gesamten Gefechtsstand des britischen
Expeditionskorps beherbergen. Der kommandierende britische General Tilney wird
mit seinem Stab gefangengenommen und bietet um 23.00 Uhr die Kapitulation an,
die in der Nacht zur Einstellung des feindlichen Widerstandes führt. 5 000
Italiener und 2 000 englische Infanteristen geben sich gefangen. Am 17. November
1943 bringt der großdeutsche Rundfunk die Sondermeldung von der Einnahme der
Inselfestung " LEROS". Zusammen mit Major v. Saldern und Hptm. Aschoff von der
22. Inf Div sowie einem Stuka-Flieger wird Hptm. Martin Kühne für diesen Einsatz
mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Fünf Angehörige des I./ Fsch.Jg. Rgts. 2
erhalten das Deutsche Kreuz in Gold. Hptm. Kühne kehrt mit seinem Bataillon, das
damit nach Holland, Korinth und Kreta seinen vierten Fallschirmeinsatz hinter
sich hat, nach Athen zurück, wo die Fallschirmjäger einige Tage Ruhe erhalten.
Am 9. November 1943 war vor dem Einsatz "LEROS" zwischen General Barenthin , der
kurzzeitig für den erkrankten General Ramcke die 2. Fsch.Jg.Div. führt, und dem
Chef des Gen.Stabs XI. Fl.-Korps, Oberst Trettner, beschlossen worden, daß das
I./Fsch.Jg.Rgt. 2 nach Beendigung des Auftrages "LEROS" der
2. Fsch.Jg.Div. nachzuführen sei, die in diesen Tagen zur Ostfront in den
Raum Shitomir verlegte, nur mit den Regimentern 2 und 7.
Die Division ging östlich Shitomir in Stellung zwischen dem 17. und 27.
November 1943. Zuerst nahm sie an einer Aktion zur Reinigung der Wälder in der
Nähe von Radomsyl teil, welche am 29. und 30. November 1943 in den Belka-Wäldern
durchgeführt wurde. Am Abend des 1. Dezember haben die Fallschirmjäger ihre
Stellung bezogen und unterstützen die
2. SS-Panzer-Division "Das Reich" in diesem Sektor. Als die Sowjets eine
Offensive auf Shitomir starten nehmen die Männer des Regiments an den schweren
Kämpfen zum Erhalt der Verteidigungslinie teil. Am 15. Dezember 1943 verlegt die
Division im Lufttransport in die Gegend von Kirowgrad. Hier führt die Division
sogar Gegenangriffe mit großem Erfolg durch. Ab dem 23. Dezember 1943 wird die
Division aber in die Defensive gedrückt. Am 5. Januar 1944 erneuern die Russen
ihre Angriffsbemühungen gegen die Division und die
11. Panzer-Division bei Nowrodka im Süden Rußlands. Die Linie, welche vom
II. Bataillon gehalten wurde, konnte an einigen Stellen durch die Panzermassen
der Russen durchbrochen werden. Die Regimenter mußten sich zurückziehen.
Im Januar 1944 bildet das im Westen zurückgebliebene II. Bataillon das neue
I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiment 10 und wird ersetzt. Während des
Monats April wurde die Division zur Auffrischung herausgezogen, nachdem die
Kampfkraft bei allen Einheiten stark abgesunken war.
Im Mai 1944 wird das Regiment mit den vorhandenen Resten auf dem
Truppenübungsplatz Wahn aufgefrischt und anschließend in die Bretagne verlegt.
Einige Wochen später wurde die Division zur Abwehr der Invasion in der Normandie
alarmiert. Sie erhielt Befehl sich in der Gegend von Brest zu sammeln. Sie
erreichte die Einsatzräume bis zum 20. Juni 1944, als die Alliierten bereits die
Brückenköpfe etabliert hatten. Jeweils ein Bataillon vom Regiment und vom
F.J.R. 7 hatte seine Position im Raum Brest schon bezogen. Das I. Bataillon
war gerade zur Aufstellung des Fallschirmjäger-Regimnt 10 abgegeben wurden. Es
wurde gerade wieder aufgestellt, stand aber noch nicht zur Verfügung des
Regiments. Es kämpfte dann unabhängig weiter, bis die 2.
Fallschirmjäger-Division wieder neu aufgestellt wurden war. Das Regiment
bekämpfte sehr erfolgreich Panzerattacken der Alliierten. Nicht ganz so
erfolgreich war das
Regiment 7. Am 20 September 1944 wurde der Kampf um Brest, durch die
Kapitulation vom Festungskommandanten Ramcke, eingestellt. Durch die
Kapitulation hatte das Regiment aufgehört zu bestehen.
Während des Monats Oktober sank die Kampfkraft vom unabhängig operierenden I.
Bataillon auf eine schwache Kompanie herab. Die Wiederaufstellung des Regiments
erfolgt im Dezember 1944 durch Ersatz, welcher am 6. Dezember 1944 aus den
Räumen Oldenburg, Halle und Berlin in die Aufstellungsräume befohlen wird, in
Amersfoort in Holland.
Gruppen des Regiments schlugen sich noch herausragend in Gefechten gegen
kanadische Truppen in der Gegend Gennep und Goch. Sie brachten dort den
Alliierten schwere Verluste bei. Im April 1945 ging das Regiment im Ruhrkessel
unter.
- Kommandeure:
- Major Schulz (m.F.b.)
- Generalmajor Alfred Sturm 1. Juli 1940 - 30. September 1942
- Oberst Hans Kroh 1. März 1943 - 25. Juni 1943
- Major Erich Pietzonka 26. Juni 1943 - 21. September 1943
- Oberst Hans Kroh 21. September 1943 - 20. November 1943
- Major Erich Pietzonka 20. November 1943 - 11. Dezember 1943
- Oberst Hans Kroh 16. Dezember 1943 - 17. März 1944
- Major Wildhagen
- Oberst Hans Kroh - August 1944
- Oberstleutnant Karl Stefan Tannert 29. August 1944 - September 1944
- Oberst Meyer-Sach Oktober 1944 - Februar 1945
- Oberst i.G. Vorwerck Februar 1945 - April 1945
- Hauptmann Siegfried Satorius
Fallschirmjäger-Regiment 3
Feldpostnummern:
Einheit |
Aufstellungs-Feldpostnummer |
andere Fp. Nummern |
Stab |
L29485 |
I. Bataillon |
|
L05811 ab 6/44 |
II. Bataillon |
L31910 |
L63127 ab 5/44 |
III. Bataillon |
L33833 |
L63148 ab 5/44 |
13. Kompanie |
|
14. Kompanie |
|
15. (Pio.) Kompanie |
L05253 ??? |
IV. Bataillon |
|
L05811 1943-6/1944 |
15. Kompanie |
L06007 bis 9/43 |
16. Kompanie |
L06445 bis 9/43 |
17. Kompanie |
L06777 bis 9/43 |
18. Kompanie |
L07154 bis 9/43 |
lei. Kolonne |
L07414 5/45 ??? |
Aufgestellt im Sommer 1940 mit 3 Bataillonen. Das Regiment untersteht der 7.
Flieger-Division.
Das I. Bataillon wurde 1943 nach Tunis verlegt, dort innerhalb der Brigade
Ramcke eingesetzt und vernichtet. Ab Mai 1943 unterstand das Regiment der
1. Fallschirmjäger-Division. Im Sommer 1943 wird ein IV. Bataillon
aufgestellt. Dieses wurde nach der Vernichtung des I. Bataillons zum neuen I.
Bataillon umbenannt. Im April 1944 wird das III. Bataillon zur Aufstellung der
5. Fallschirmjäger-Division nach Frankreich abgegeben, um dort das I. Bataillon
des Fallschirmjäger-Regiment 13 (später I./Fsch.J.R. 16) zu bilden. Im Mai 1944
wird das Bataillon dann durch ein neuaufgestelltes Bataillon ersetzt.
- Kommandeure:
- Oberst Richard Heidrich 1. Juni 1940 - 31. Juli 1942
- Oberst Sebastian Ludwig Heilmann 15. November 1942 - 16. November 1944
- Oberstleutnant Schneider
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